Der Schulverein der Grundschule Groß Steinrade findet es bedauerlich, dass durch Herrn Krämer-Mandeau die Diskussion um die kleinen Schulstandorte wieder losgeht, zumal es bereits eine breite Mehrheit in der Lübecker Bürgerschaft zum Erhalt der kleinen Schulen gibt. Neue Argumente werden nicht angeführt. Stattdessen gibt er markige Sprüche in der Presse über ein Gutachten, das noch nicht vorliegt.
Über Jahre hinweg zwang man die Schule Groß Steinrade Schüler abzuweisen. Herr Krämer-Mandeau argumentiert, die Schülerzahlen reichten nicht aus und ist sich nicht zu schade, über die zukünftige Familienplanung junger Menschen zu orakeln. Welche Zahlen ihn zu der Aussage verleiten ließen, dass die Steinrader Schule nach der Fertigstellung wieder vor der Schließung steht, erschließt sich wohl nur ihm selbst. Die Belege bleibt er schuldig.
Erstaunlich ist ebenfalls, dass derselbe Berater der Stadt korrektes Handel bestätigt, dessen Gutachten aus 2007 die Stadt ignoriert hat. Er bescheinigte Groß Steinrade ein großes Potential. Die Stadt hingegen ließ die Schule verrotten und hielt sie klein. Die Ignoranz seines Gutachtens findet er „richtig“. Ist Ignoranz die zukünftige Direktive für Schulentwicklung?
Auch scheinen Herrn Krämer-Mandeau nicht alle Daten vorzuliegen. Die Distanz zwischen Schönböcken und Groß Steinrade liegt seiner Aussage nach bei „einem Kilometer Luftlinie“, den die Kinder anscheinend fliegend zurücklegen sollen. Die Zusammenlegung der Schulen in Schönböcken wird als kostenlos bzw. günstiger erachtet. Die Nachweise, dass die Kosten gleichwertig sind, wurden in den vergangenen Monaten durch die Verwaltung bereits erbracht. Herr Krämer-Mandeau hätte sich lieber ein Bild vor Ort machen und mit den jungen Familien diskutieren sollen, statt Schüler wie Figuren auf dem Schachbrett zu verschieben und sie mit Flügeln auszustatten.
Herr Saxe und Herr Krämer-Mandeau möchten Neubaugebiete in Travemünde ausweisen, um die Schulen dort zu erhalten. In Groß Steinrade hat man einen homogenen Mix aus Neubaugebieten und Altbeständen und neben der Schule steht eine neue Kita, die bereits jetzt mehr Anfragen als Plätze hat. Groß Steinrade hat ein gesundes Wachstum. Dennoch glaubt Krämer-Mandeau, dass die Schülerzahlen sinken. Es ist nicht nachvollziehbar, dass dieselben oder bessere Voraussetzungen das Gegenteil bewirken sollen. Einmal mehr zeigt sich, dass es keinen Plan für die Lübecker Dörfer gibt.
Die Stadt muss sich die Frage stellen, warum Steuergelder für Gutachter eingesetzt werden, die keinen Mehrwert zur aktuellen Diskussion bringen, sondern bereits widerlegte Argumente neu auflegen. Es ist wichtig, Unruhe unter den Schulen zu vermeiden und am kommenden Donnerstag die Weichen zu stellen, damit zügig mit der von Possehl unterstützten Sanierung unserer Schule begonnen werden kann.
… die „kleinräumig denkenden“ und „selbsternannten Schulretter“ formerly known as „Der Schulverein der Grundschule Groß Steinrade e.V.“
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